Vom rechten Gebrauch der Eheprivilegien
Die im Weiteren verwendeten Zitate sind verschiedenen Werken entnommen, die von Ellen G. White verfasst wurden. Die meisten wurden vor über 100 Jahren geschrieben, in einer Zeit, in der die Mehrheit der Bevölkerung Werten folgte, die man heute als traditionell oder konservativ bezeichnen würde. Die Worte wurden vor allem an Gläubige gerichtet, als Wegweiser und Ratgeber in ihrem Leben. Unabhängig von den in der jeweiligen Zeit vorherrschenden Anschauungen und den unterschiedlichen Glaubenseinstellungen wirken sie überraschend aktuell und relevant für die heutige Zeit.
„Diejenigen, die bekennen, Christen zu sein (…) sollten sich sorgfältig mit dem Resultat jedes Privilegs in der Ehebeziehung befassen und das heiligende Prinzip sollte die Grundlage jeder Handlung sein.“
Sind wir zu streng in unseren Ansichten?
„Das Scheitern in unseren Bemühungen andere dazu zu bringen, die großen Gefahren zu verstehen, von denen die Seelen geplagt sind, hat mich manchmal zu der Angst geführt, dass meine Vorstellungen von der Schlechtigkeit des menschlichen Herzens übertrieben war. Wenn uns aber Fakten zugetragen werden, welche die traurige Verunstaltung von jemandem zeigt, der sich an den Dienst in heiligen Dingen wagte, während er im Herzen verderbt war, von jemandem, dessen mit Sünden befleckte Hände die Gefäße des Herrn entheiligt haben, dann bin ich mir sicher, dass ich das Bild in keinster Weise zu stark skizziert habe.“
Wir wollen kein falsches Verständnis erzeugen und einen restriktiven Kurs einschlagen. Wie aus den Überlieferungen ersichtlich ist, zwang Jesus Enthaltsamkeit keiner Klasse von Männern auf.
„Er kam nicht, um die heilige Beziehung der Ehe zu zerstören, jedoch um sie zu erhöhen und sie zu ihrer ursprünglichen Heiligkeit wiederherzustellen. Er schaut mit Vergnügen auf die Familienbeziehung, in der heilige und uneigennützige Liebe herrscht.“
Um sich zu diesem Bild hin zu entwickeln, ist es wichtig, dass alle, die den Bund der Ehe eingehen, ein gutes Verständnis für den Umgang mit Eheprivilegien haben.
„Viele Eltern eignen sich nicht das Wissen an, das sie im Eheleben haben sollten. Sie sind nicht geschützt, bis Satan daraus seinen Nutzen zieht und ihre Gedanken und ihre Leben kontrolliert. Sie haben sich in der Ehe mit dem Objekt ihrer Wahl vereinigt und folgern daher, dass die Ehe das Schwelgen in den niedrigeren Leidenschaften heiligt. Sogar Männer und Frauen, die sich zur Frömmigkeit bekennen, lassen ihren lüsternen Leidenschaften freien Lauf, und haben keine Ahnung davon, dass Gott sie für die Verschwendung der Vitalenergie zur Rechenschaft ziehen wird, was ihren Halt im Leben schwächt und das ganze System entkräftet.“
Die Würde und der Selbstrespekt der Ehefrau wird durch eine Missachtung der Gesetze erniedrigt.
"Viele angebliche Christen, die vor mir verstarben schienen arm an moralischer Beherrschung. Sie waren eher animalisch als fromm gesinnt. Eigentlich waren sie durch und durch tierisch. Männer dieser Art degradieren die Ehefrau, der sie versprochen haben, sie zu ernähren und in Ehren zu halten. Sie wurde dazu instrumentalisiert, sich um die Befriedigung der niedrigen und lustvollen Neigungen zu kümmern. Und sehr viele Frauen fügen sich, Sklaven der lüsternen Leidenschaft zu werden; sie verfügen über ihre Körper nicht in Heiligung und Ehre. Die Ehefrau bewahrt sich nicht die Würde und den Selbstrespekt, die sie vor der Ehe hatte.
Diese heilige Institution hätte ihren weiblichen Respekt und heilige Würde bewahren und steigern sollen; jedoch ist ihre keusche, würdevolle und göttliche Weiblichkeit auf dem Altar der unedlen Leidenschaft verzehrt worden; es wurde geopfert, um ihrem Mann zu gefallen.. Bald darauf verliert sie den Respekt für den Ehemann, der die Gesetze nicht achtet, welchen sogar die primitive Form der Schöpfung Gehorsam leistet. Das Eheleben wird zu einem bitteren Witz; weil die Liebe abstirbt und häufig Misstrauen, Eifersucht und Hass an ihre Stelle tritt."
Was sind die Folgen von Misstrauen zwischen den Eheleuten und wenn dieser Situation nicht begegnet wird?
"Kein Mann kann seine Ehefrau wirklich lieben, wenn sie sich geduldig unterwirft, sein Sklave zu werden und seinen verdorbenen Leidenschaften zu dienen. In ihrer passiven Unterordnung verliert sie den Wert, den sie einmal in seinen Augen hatte. Er erkennt, dass sie gegenüber allem Emporhebenden auf ein niedriges Niveau heruntergezogen worden ist; und bald darauf verdächtigt er sie, dass sie sich genauso zahm fügen wird, von einem anderen erniedrigt zu werden, wie von ihm selbst. Er zweifelt an ihrer Standhaftigkeit und Reinheit, wird ihrer überdrüssig und sucht nach neuen Objekten, um seine höllischen Leidenschaften zu erregen und zu intensivieren. Das Gesetz Gottes wird nicht beachtet.
Die Frau wird auch eifersüchtig auf den Mann und vermutet, dass wenn sich die Gelegenheit bieten sollte, er genauso bereitwillig seine Aufmerksamkeit einer anderen schenken wird als ihr. Sie erkennt, dass er nicht von seinem Gewissen oder der Furcht Gottes kontrolliert wird; all diese geheiligten Barrieren sind von den lüsternen Leidenschaften eingerissen worden; alles das, was im Ehemann göttlich war, wurde zum Sklaven niederer, roher Lust gemacht."
Die destruktive Natur von Exzessen.
"Wenn die Ehefrau ihren Körper und ihren Verstand in die Kontrolle ihres Ehemannes abtritt, sich gegenüber seinem Willen in allen Dingen passiv verhält und ihr Gewissen, ihre Würde und sogar ihre Identität opfert, dann verpasst sie die Gelegenheit, diesen mächtigen Einfluss für das Gute auszuüben, was sie besitzen sollte, um ihren Ehemann zu erbauen. Sie könnte seine strenge Natur mildern und ihr heiligender Einfluss könnte auf eine Weise ausgeübt werden, um zu veredeln und zu reinigen, was ihn dazu führt, ernsthaft danach zu streben, seine Leidenschaften zu beherrschen und mehr geistlich gesinnt zu sein, so dass sie vielleicht zusammen Teilhaber der göttlichen Natur sein könnten und sich vor der Verdorbenheit, die in der Welt durch die Lust existiert, retten.
Die Macht der Einflussnahme kann bedeutend sein, um den Geist auf hohe und edle Motive zu lenken, über die niedrigen, sinnlichen Schwelgereien, nach denen das unerneuerte Herz durch Gnade natürlicherweise sucht. Wenn die Frau merkt, dass sie, um ihrem Mann zu gefallen, auf sein Niveau herunterkommen muss und wenn die wesentliche Basis seiner Liebe in animalischer Leidenschaft besteht und sein Handeln kontrolliert, dann verärgert sie Gott; weil sie daran scheitert, einen heiligenden Einfluss auf ihren Ehemann auszuüben. Wenn sie das Gefühl hat, dass sie sich seinen animalischen Leidenschaften ohne ein Wort der Widerrede unterordnen muss, dann versteht sie weder ihre Pflicht in Bezug auf ihn noch auf Gott. Sexueller Exzess wird eine Liebe für hingebungsvolle Aufgaben wirkungsvoll vernichten, vom Gehirn die für die Nährung des Systems notwendige Substanz nehmen, und auf die effizienteste Art und Weise die Vitalität auslaugen. Keine Frau sollte ihrem Ehemann in diesem Werk der Selbstzerstörung Hilfe leisten. Sie wird das nicht tun, wenn sie aufgeklärt ist und wahre Liebe für ihn hat."
Besteht die Gefahr, dass sich die Vorstellungen der Eltern auf ihre Kinder übertragen?
"Lasst den Ehemann und die Ehefrau im Eheleben beweisen, dass sie sich gegenseitig eine Hilfe und ein Segen sind. Lasst sie den Preis von jedem Genuss an Zügellosigkeit und Wolllüstigkeit ermessen. Diese Schwelgerei vermehrt Liebe nicht, noch veredelt und erhöht sie sie. Diejenigen, die die animalischen Leidenschaften genießen und sich an der Lust erfreuen, werden gewiss auf ihre Nachkommen die erniedrigenden Handlungen und die Widerlichkeit ihrer eigenen physischen und moralischen Schändung prägen.
Von ihrer Jugend an haben sie durch die Befriedigung der animalischen Leidenschaften das Gehirn geschwächt und die Verfassung ausgelaugt. Selbstverleugnung und Mäßigung sollte das Schlagwort in ihrem Eheleben sein; dann werden die ihnen geborenen Kinder nicht so anfällig dafür sein, moralisch und intellektuell schwache Organe zu haben und dass die animalischen stark ausgebildet sind. Untugend in Kindern ist nahezu universell vorhanden. Gibt es dafür nicht einen Grund? Wer hat ihnen denn den Stempel des Charakters aufgedrückt? So dass doch der Herr jedem die Augen öffnen könnte, damit sie sehen, dass sie auf rutschigem Untergrund stehen! "
Vor diesem Hintergrund bekommt die Rolle eines guten Vorbildes eine umso entscheidendere Bedeutung.
"Ich habe Angst bekommen, dass ich durch das Bild, das mir von der Verdorbenheit von Gottesfurcht bekennenden Männern und Frauen präsentiert worden war, komplett das Vertrauen in die Menschheit verliere. Ich habe gesehen, dass nahezu auf allen ein beängstigender Stumpfsinn liegt. Es ist fast unmöglich, gerade diejenigen, die erweckt werden sollten, in der Weise aufzurütteln, so dass sie einen richtigen Eindruck von der Macht, die Satan über ihren Verstand besitzt, erhalten. Sie sind sich nicht im Klaren über die Verdorbenheit, von der es überall um sie herum nur so strotzt. Satan hat ihren Verstand verblendet und sie in eine fleischliche Sicherheit eingelullt."
Wir haben jederzeit die Möglichkeit zur Umkehr. Obwohl wir es nicht verdienen, wird er nie damit aufhören, uns seine Hilfe anzubieten. Er kann uns zu Meschen, die seinen Charakter wiederspiegeln, machen.
"Nichts als die Wahrheit Gottes kann dazu führen, entweder den Mann errettend weise zu machen oder ihn so zu bewahren. Wenn es ein unsterbliches Leben zu gewinnen gibt, wenn ein reiner und heiliger Charakter entwickelt werden muss, um Zutritt zur Gegenwart des Herrn Gottes und der Gemeinschaft der himmlischen Engel zu erhalten. Warum handeln dann nicht Lehrer, Ärzte und Prediger, während sie lehren, durch ihr Beispiel so? Warum sind sie nicht mehr eifrig für ihren Meister? Warum haben sie keine brennende Liebe mehr für Seelen, für die Christus starb?
Wenn der Mensch unsterblich werden soll, dann muss sein Geist in Harmonie mit dem Geist Gottes sein. Der echte Schüler in der Schule von Christus, dessen Geist in Harmonie mit dem Geist Gottes ist, wird nicht nur konstant lernen, sondern auch lehren, genauso so wie er es gelernt hat und beständig das Licht reflektieren, aufwärts und weg vom Gewöhnlichen lehren und über die Irrtümer von dieser perversen und ehebrecherischen Generation die Oberhand gewinnen.
Ein Christ muss permanent auf das Vorbild schauen und das heilige Beispiel von Jesus nachahmen. Dann wird ein richtiger Geist in das Leben und den Charakter von anderen durchdringen. Wenn Gott täglich in aufrichtigstem und demütigen Gebet nach Licht und Führung aufgesucht wird, dann wird man das mit Sicherheit am individuellen Verlauf seiner Handlungen erkennen können; unheilige Praktiken und viele unheilige Pläne würden zurückgedrängt und Jesus würde zum Maßstab des Lebens gemacht werden.“