Selbstbefriedigung Teil 2:
Kellogg`s Warn, That Awakes
Viele kennen den von 1852-1943 lebenden Arzt John Harvey Kellogg von der Erfindung der „Cornflakes“. Tatsächlich war er maßgeblich an mehreren Lebensmitteln wie z. B. der Erfindung der Erdnussbutter, Fleischersatzprodukten und anderen Cerealien beteiligt. All das geschah vor dem Hintergrund seiner fast lebenslangen ärztlichen Praxis. Im Besonderen setzte er sich für sexuelle Reinheit ein und klärte über das Thema aus allen Blickwinkeln, den physischen wie mentalen und moralischen Aspekten, auf. Sein Anliegen war es, der jungen Generation früh eine geeignete Grundlage für ihre Entscheidungen zu geben. So er schrieb über die 12-18-Jährigen: „Diese Periode ist (…) nicht unangemessen, „die sich quälende Zeit der menschlichen Welpenzeit.“ Wenn diese kritische Periode einmal sicher durchschritten wurde, ist die Person vergleichsweise sicher; wie viele scheitern jedoch daran, die Feuerprobe unversengt zu durchqueren.“[1] Seine Empfehlungen bekommen zu Beginn des 21. Jhd`s mit den entstehenden Möglichkeiten durch die Digitalisierung eine neue Brisanz.
Der nachfolgende Auszug bietet Außenstehenden eine Hilfe, in das Laster der Selbstbefriedigung Gefallene zu erkennen und ihnen damit die Chance zu geben, möglichst früh entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
„Die folgenden Symptome, die in dem mentalen und physischen Charakter und den Gewohnheiten eines Kindes oder einer jungen Person auftreten, können Anlass zu ernstzunehmenden Verdachtsmomenten vom Übel bieten, und sollten Eltern und Vormunde dazu veranlassen, wachsam zu sein und wenn möglich es aufzuspüren:
P H Y S I S C H E --- A N Z E I C H E N
- Ein genereller Schwächezustand, der ein zuvor gesund gewesenes Kind heimsucht, und gekennzeichnet ist von Auszehrung, Kraftlosigkeit, einer unnatürlichen Blässe, farblosen Lippen und Zahnfleisch, und die generellen Symptome von Erschöpfung, wenn diese nicht auf irgendeinen anderen berechtigten Grund bezogen werden kann, so wie innen liegende Krankheit, Würmer, Trauer, Überarbeitung, schlechte Luft oder schlechtes Essen, und wenn es nicht schnell durch einen Wechsel der Luft oder entsprechende heilende Maßnahmen beseitigt werden kann, könnte sicher der Selbstbefriedigung zugeschrieben werden, egal wie weit das Individuum von einem Verdacht entfernt sein mag. Irrtümer werden tatsächlich selten sein, wenn solch ein Urteil unter den genannten Umständen ausgesprochen wird.
- Frühe Symptome von Schwindsucht – oder was vermeintlich eine solche sein sollte – wie Husten, eine Abnahme des Fleisches, mit Kurzatmigkeit und Schmerzen der Lungen – oder Muskeln der Brust – sind nicht selten einzig das Resultat von dieser Untugend. Dass dies der Fall ist kann ziemlich schnell und zielstrebig in Erwägung gezogen werden, wenn eine physische Untersuchung der Lungen keine organische Erkrankung von diesen Organen zu erkennen gibt. Jedoch sollte man sich daran erinnern, dass die Selbstbefriedigung eine der häufigsten Ursachen von früher Schwindsucht ist. Mehrere Fälle, die das effektvoll beweisen, sind unter unsere Beobachtung gefallen.
- Frühreife und mangelhafte Entwicklung ist ein Symptom, welches nah mit den beiden vorherigen verwandt ist. Wenn es nicht auf solch natürliche Gründe wie Überanstrengung beim Lernen, Überarbeitung, Mangel an körperlicher Bewegung und anderen Einflüssen von ähnlicher Natur zurückzuführen ist, sollte es dem Selbstmissbrauch zugeordnet werden. Die frühe Betätigung der genitalen Organe beschleunigt die Erreichung der Pubertät in vielen Fällen, besonders wenn sich die Angewohnheit früh angeeignet wird. Jedoch laugt sie zur gleichen Zeit die vitalen Energien aus, so dass das System nicht in der Lage ist, diese zunehmende Energie im Wachstum und der Entwicklung zu manifestieren, was normalerweise in diesem Zeitraum stattfindet. Die Konsequenz daraus ist, dass der Körper klein bleibt oder nicht die Entwicklung erreicht, die er andernfalls erreichen würde. Der Geist ist genau wie der Körper in den Schatten gestellt. Manchmal leidet der Geist mehr als der Körper an einem Mangel an Entwicklung und manchmal ist das Gegenteil der Fall. Diese fehlerhafte Entwicklung zeigt sich in der physischen Organisation beim Männlichen in dem Ausfall der Stimme, so dass sie nicht in Lautstärke und Tiefe der Töne zunimmt wie sie sollte; in einem fehlerhaften Wachstum des Bartes; in einer Störung der vollen Ausbildung der Brust und Breite der Schultern. Der Geist und Charakter zeigt den zwergenhaften Einfluss durch die Störung der Entwicklung dieser Qualitäten, die im Besonderen eine edle Männlichkeit ausmachen. Im Weiblichen zeigt sich eine fehlerhafte Entwicklung durch menstruale Störungen, fehlerhaftes Wachstum entweder in der Statur, oder im Sichtbarwerden in unnatürlicher Schlankheit und in einem Ausfall, die Anmut und den anziehenden Charakter zu entwickeln, der in der frühen Weiblichkeit den Unterschied ausmachen sollte. Solche Anzeichen verdienen eine sorgfältige Untersuchung, weil sie nur das Resultat eines solchen mächtigen, überschattenden Einfluss sein können.
- Mattigkeit ist so unnatürlich für ein Kind wie für ein junges Kätzchen. Ein gesundes Kind wird aktiv, spielerisch, voller Leben und animalischer Tatendrang sein. Wenn ein junges Kind eine Abneigung gegenüber Aktivitäten, eine Ablehnung für das Spielen, Leblosigkeit und Schwäche manifestiert, dann misstrauen Sie seinen Gewohnheiten, wenn es keinen anderen erklärlichen Grund gibt, dem man seinen unnatürlichen Mangel an kindlicher Lebhaftigkeit zuschreiben könnte.
- In Verbindung mit dem vorangegangenen Symptom wird generell anstatt des natürlichen Glanzes des Augen- und Gesichtsausdrucks, eine unnatürliche Schwerfälligkeit und Leere zu finden sein, die der Kindheit ganz und gar fremd sind. Das ist ein einfacher Veranlassung zum Verdacht.
- Schlaflosigkeit ist ein weiteres, bedeutendes Anzeichen. Ein solider Schlaf ist für die Kindheit natürlich; und wenn Schlaflosigkeit nicht von ernährungstechnischen Fehlern, so wie dem Essen von unverdaulichen Speisen und zwischen den Mahlzeiten, oder dem zu sich nehmen von spätem Abendessen veranlasst wird, dann könnte es zu Recht ein Grund für den Verdacht von üblen Gewohnheiten sein.
- Runde Schultern und eine im Sitzen geneigte Haltung sind charakteristisch für junge Masturbatoren beiden Geschlechts. Wann auch immer sich ein Kind hinsetzt, der Kopf und die Schultern fallen nach vorne und geben dem Kreuz ein bogenförmiges Erscheinungsbild.
- Schwacher Rücken, Schmerzen in den Gliedmaßen und Steifigkeit der Gelenke, sind bei Kindern bekannte Anzeichen der Angewohnheit. Der erste von diesen Zuständen entsteht wegen der gewohnheitsmäßig geneigten Haltung, die von diesen Kindern eingenommen wird. Die Angewohnheit, auf die wir uns beziehen, ist nicht der einzige Grund für diese Zustände, jedoch ist sein ursächliches Vorkommen hinreichend häufig, um ihm keine geringe Bedeutung als ein verdachtserregendes Merkmal beizumessen.
- Die Lähmung der unteren Extremitäten, die ohne einen ersichtlichen Grund aufkommt, ist nicht selten das Ergebnis von Selbstbefriedigung, sogar bei sehr kleinen Kindern. Wir haben mehrere Fälle gesehen, bei denen dieser Zustand bei unter 6 Jahre alten Kindern auf die Angewohnheit der Masturbation zurückgeführt werden konnte.
- Die Gangart einer Person, die nach diesem Laster süchtig ist, wird ihn normalerweise an jemanden verraten, der gelernt hat, die Besonderheiten zu unterscheiden, die fast immer den Gang einer solchen Person kennzeichnen. Bei einem Kind kann man einen sich schleppenden, schlurfenden Gang erwarten. Jungs weisen, wenn sie schnell gehen, nicht die Elastizität auf, die für eine natürliche Gangart charakteristisch ist, sondern laufen, als wären sie in den Hüften steif gemacht worden und als ob ihre Beine durch die Gelenke an dem Körper festgedübelt wären. Das Mädchen windet sich in einem ähnlich charakteristischen Stil entlang, wie Frauen es oftmals in ihrer Gangart so „zur Schau stellen“. Eine Unstetigkeit des Ganges ist ein Beweis, der in beiden Geschlechtern beobachtet wird, besonders bei fortgeschrittenen Fällen.
- Unnatürliche Blässe und farblose Lippen, sofern sie nicht auf etwas anderes zurückgeführt werden kann, dürfte geheimer Sünde zugeschrieben werden. Das Gesicht ist ein großartiger Ausplauderer von dieser Klasse von Sündern. Die Gerechtigkeit erfordert es jedoch, dass einem Individuum solange ein Vertrauensvorschuss gegeben werden sollte, solange eine Chance besteht, dass die Symptome durch irgendeine andere bekannte Ursache hervorgerufen werden, wie z. B. Überarbeitung, mentale Missstimmung oder Verdauungsstörungen.
- Akne oder Pickel auf dem Gesicht befinden sich auch unter den verdächtigen Anzeichen, besonders wenn sie auf der Stirn und ebenfalls auf anderen Teilen des Gesichts auftreten. Gelegentliche Pickel auf dem Kinn sind in der Pubertät und für ein paar Jahre danach bei beiden Geschlechtern üblich. Allerdings sind sie ohne Bedeutung, außer wenn das Blut in irgendeiner Weise durch eine unausgewogene Ernährung oder einen Mangel an körperlicher Bewegung fett geworden ist.
- Die Augen verraten oftmals viel. Wenn sie, zusätzlich zu dem Mangel an Glanz und natürlicher Brillianz, eingesunken sind, rote Ränder aufweisen, sie auf eine Art entzündet und vielleicht von dunklen Ringen umgeben sind, dann sollte der Patient, besonders wenn es ein Kind ist, verdächtigt und sorgfältig beobachtet werden. Es sollte jedoch beachtet werden, dass Verdauungsstörungen, eine Schwäche wegen irgendeiner Ursache und besonders der Mangel an Schlaf einige oder alle von diesen Anzeichen hervorrufen werden und niemand des Lasters auf Basis von dem Beweis dieser Symptome allein angeklagt wird, auch könnte er nicht gerechterweise verdächtigt werden, solange sich seine Symptome mit berechtigten Ursachen erklären lassen.
- Eine üblicherweise feuchte, kalte Hand ist ein verdächtiger Umstand bei einer jungen Person, von der nicht bekannt ist, dass sie an einer anlagebedingten Krankheit leidet.
- Palpitation des Herzens, welche vielfach auftritt, kennzeichnet einen Zustand einer nervösen Beunruhigung, die eine mächtige Ursache hat und die sich oftmals herausstellt, das fragliche Laster zu sein.
- Hysterie kann bei Frauen als ein verdächtiger Umstand betrachtet werden, wenn es häufig bei sehr unerheblichen Gelegenheiten auftritt und besonders wenn es keine erbliche Tendenz zu dieser Krankheit gibt.
- Bleichsucht, oder hypochrome Anämie wird häufig durch die unheilige Praktik unserer Betrachtung verursacht. Wenn es bei jungen Frauen auftritt, dann wird es sehr häufig menstrualen Störungen zugeschrieben; jedoch ist es nur notwendig, sich daran zu erinnern, dass diese menstrualen Unregelmäßigkeiten in vielen Fällen das Resultat von der gleichen Angewohnheit sind, wie schon darauf hingewiesen wurde.
- Epileptische Krämpfe bei Kindern sind nicht selten das Ergebnis von lasterhaften Angewohnheiten.
- Bettnässung ist ein Beweis für eine Irritation, welche mit dieser Praktik zusammenhängen könnte; danach sollte geschaut werden.
M E N T A L E --- U N D --- V E R H A L T E N S A U F F Ä L L I G K E I T E N
- Eine plötzliche Änderung des Gemüts ist ein Zeichen, was durchaus Verdacht erregen könnte. Wenn ein Junge der zuvor fröhlich, sympathisch, pflichtbewusst und sanftmütig war, plötzlich schlecht gelaunt, ärgerlich, gereizt, reizbar und ungehorsam wird, kann man sich sicher sein, dass irgendein übler Einfluss an ihm sein Werk verrichtet. Wenn ein Mädchen, das natürlicherweise fröhlich, glücklich, vertrauensvoll und liebenswürdig ist, auf unerklärliche Weise hoffnungslos, traurig, genervt, unzufrieden und unvertrauensvoll wird, kann man sich sicher sein, dass ein Pesthauch von nicht unerheblichem Ausmaßes auf ihr ruht. Untersuchen Sie die Gewohnheiten von solchen Kindern sorgfältig; und wenn es keine plötzliche Krankheit für die Veränderung in ihrem Charakter gibt, dann benötigt es keine lange Überlegung, um an den wahren Grund zu gelangen, weil selten etwas anderes als Selbstbefriedigung ausgemacht werden wird.
- Der Störung der mentalen Leistungsfähigkeit ohne einen erkennbaren Grund sollte Anlass zur Verdächtigung von üblen Praktiken sein. Wenn ein Kind, dass zuvor gerne gelernt, seine Unterrichtsstunden leicht bewältigt, und ein aufnahmefähiges Gedächtnis besessen hat, einen sich manifestierenden Rückgang in dieses Richtungen aufweist, an seinen Unterrichtsstunden scheitert, blödsinnig, vergesslich und unaufmerksam wird, dann ist es wahrscheinlich ein Opfer von einem schrecklichem Laster geworden und befindet sich auf dem Weg zu einem schnellen mentalen wie physischen Ruin. Geben Sie auf es acht.
- Wankelmütigkeit ist ein weiterer Beweis für das Wirken eines verderbenden Einflusses, weil nur ein schwacher Geist unbeständig ist.
- Unzuverlässigkeit, die in einem Kind auftaucht, sollte Aufmerksamkeit auf seine Gewohnheiten ziehen. Wenn es plötzlich unachtsam, lustlos und vergesslich wird, so dass man sich nicht auf es verlassen kann obwohl es zuvor nicht so war, dann legen Sie die Schuld auf die Selbstbefriedigung. Dieses Laster hat einen erstaunlichen Einfluss, Unaufrichtigkeit zu entwickeln. Ein Kind, dass zuvor ehrlich war, wird bald unter seinem verderblichen Einfluss ein unverbesserlicher Lügner werden.
- Die Liebe zur Einsamkeit ist ein sehr verdächtiges Anzeichen. Kinder sind von Natur aus kontaktfreudig, fast ohne Ausnahme. Sie haben natürlicherweise ein große Furcht vor dem Alleinsein. Wenn ein Kind ohne einen hinreichenden Grund für gewöhnlich die Abgeschiedenheit sucht, dann besteht eine gute Grundlage, es sündhafter Gewohnheiten zu verdächtigen. Die Scheune, der Dachboden, die Toilette und manchmal abgelegene Orte in den Wäldern sind die Lieblingsrückzugsorte von Masturbierenden. Ihnen sollte sorgfältig gefolgt und zugeschaut werden, unbeobachtet.
- Schüchternheit ist nicht selten abhängig von dieser Ursache. Es würde weit vom Richtigen entfernt sein, zu sagen, dass jede Person, die übermäßig zurückhaltend oder scheu ist, ein Masturbierender ist; jedoch besteht eine gewisse Furchtsamkeit, welche von einem Schamgefühl oder der Angst vor dem Entdecktwerden entspringt, dass viele Opfer von dieser Untugend zur Schau stellen und was mit ein bisschen Erfahrung vielleicht von einer natürlichen Bescheidenheit unterschieden werden könnte. Eine sehr weit verbreitete Form der Manifestation dieser Schüchternheit ist die Unfähigkeit, einer übergeordneten, oder einer Person, die als rein angesehen wird, in die Augen zu schauen. Wenn zu ihm gesprochen wird, schaut der Masturbierende, anstatt direkt zu der Person, an die er seine Antwort richtet, auf eine Seite oder lässt seine Augen auf den Boden fallen, dem äußeren Eindruck nach bewusst, dass das Auge ein wunderbarer Ausplauderer der Geheimnisse des Geistes ist.
- Unnatürliche Unverfrorenheit manifestiert sich, im deutlichen Kontrast zu dem vorangegangenen Zeichen bei einer gewissen Art von Opfern. Es kann jedoch genauso leicht unterschieden werden, wie unnatürliche Schüchternheit. Die Person scheint nicht die geringste Wertschätzung für Anständigkeit zu besitzen. Sie begeht unumwunden die ungehobeltsten Handlungen, wenn sie nicht die unanständigste Unkeuschheit der Gewohnheit selbst manifestiert. Wenn sie angesprochen wird, starrt sie unanständig die Person an, die sich an sie richtet, oftmals mit einem sehr unfreundlichen Blick auf sein Angesicht. In einigen Fällen scheint es eine merkwürdige Kombination der Umstände zu geben. Während das Individuum ängstlich, schüchtern und zaghaft ist, findet es sich, wenn es um das sich Nähern einer Person geht, auf sie auf die unschönste Art und Weise starrend wieder. Sie ist sich seiner kranken Manieren bewusst, aber ist kraftlos, sich selbst zu kontrollieren. Dieses Merkmal ist eines, das wohl kaum für irgendjemanden von Nutzen sein könnte als für einen vertrauten Beobachter, jedoch können genauso wenige vom Gesichtsausdruck die Vorgänge des Geistes ablesen.
- Vorgespielte Frömmigkeit – oder vielleicht sollten wir es richtiger bezeichnen als falsch verstandene Frömmigkeit- ist eine weitere seltsame Manifestation von den Auswirkungen dieser tückischen Praktik. An dem Opfer wird beobachtet, dass es nach und nach von einem herumtobenden, lachenden Kind, das voll von Heiterkeit und Ausgelassenheit ist, in einen nüchternen und sehr bedächtigen kleinen Christen verwandelt wird. Das denken die Freunde und sind sehr erfreut über die Frömmigkeit des Kindes. Kaum vermuten sie den wahren Grund des ernsten Gesichtes; sie haben nicht den leisesten Verdacht von den schmutzigen Orgien, die von dem kleinen Sünder praktiziert werden. Mit Hilfe seiner Freunde fügt er vielleicht zu seinen anderen Delikten eine Scheinheiligkeit hinzu und findet in seiner angenommenen Andacht eine geeignete Vortäuschung, um das Alleinsein zu suchen.
- Leicht zu beängstigende Kinder gibt es reichlich unter jungen Masturbierenden, wenngleich nicht alle leicht zu erschreckende Personen lasterhaft sind. Es ist jedoch gewiss, dass die Untugend außerordentlich die natürliche Angst überbetont und eine unnatürliche Besorgnis hervorruft. Der Geist des Opfers ist konstant mit vagen Vorahnungen von Bösem gefüllt. Er schaut oft hinter sich, schaut in alle Toiletten, guckt unter das Bett und bringt konstant Ängste von bevorstehendem Übel zum Ausdruck. Solche Regungen sind das Resultat von einem erkrankten Vorstellungsvermögen und sie könnten berechtigterweise aufkommenden Verdacht erregen.
- Das Durcheinander der Gedanken ist ein weiteres Charakteristikum des Anhängers dieses hinterlistigen Lasters. Wenn er versucht, zu argumentieren, dann werden seine Punkte nicht klar dargestellt. Er ist vielleicht vordergründig schnell und schlau, aber er ist nicht in der Lage zu tiefer Überlegung von schwer verständlichem, logischem Denken und ist oftmals sehr schwerfällig in der Auffassung. Gedanken werden nicht in einer logischen Reihenfolge präsentiert, sondern scheinen verworren herauszustürzen und spiegeln einigermaßen den Zustand des zerrütteten Gehirns wider. Versuche, Witze zu machen, sind für gewöhnlich Pannen, weil der Spaß sicherlich entweder unangebracht oder vulgär ist und niemand als er selbst einen Anlass für einen Lacher außer wegen seiner Dummheit sieht. Solche Individuen sind nicht selten anzutreffen.
- Jungen, in denen sich die Angewohnheit gut entwickelt hat, manifestieren manchmal eine entschiedene Abneigung zu der Gesellschaft von Mädchen; jedoch ist das nicht ansatzweise so oft der Fall wie einige Autoren anzudeuten scheinen. Es kommt eher so vor, dass das Gegenteil öfter wahr ist. Mädchen zeigen eine zunehmende Vorliebe für die Gesellschaft von Jungen auf und neigen sehr dazu, ausgeprägte Beweise von echter Lüsternheit zur Schau zu stellen.
- Schlechte Positionen im Bett sind Anzeichen, die zur Kenntnis genommen werden sollten. Wenn ein Kind konstant auf seinem Bauch liegt oder es oft mit seinen Händen an den Genitalien entdeckt wird, dann sollte es zumindest zu einem guten Stück in Erwägung gezogen werden, dass es die Angewohnheit gerade erwirbt, wenn es es nicht schon getan hat.
- Eine Unterentwicklung der Brüste bei weiblichen Personen, nach der Pubertät ist ein allgemein bekanntes Resultat von Selbstbefleckung. Dennoch würde es natürlich sehr problematisch sein zu sagen, dass jede Frau mit kleinen Brustdrüsen von diesem Laster abhängig war, besonders zur jetzigen Zeit, in der eine angemessene natürliche Entwicklung oftmals durch einen konstanten Druck und die Hitze von „Polstern“ zu Nichte gemacht wird. Jedoch dürfte man diesem Anzeichen einen gebührende Stellung einräumen.
- Das Knabbern an den Fingernägeln ist eine Praxis, die sehr üblich bei Mädchen ist, die von diesem Laster abhängig sind. Bei solchen Personen wird auch nicht selten ein leichtes Wundsein oder Eiterung an den Wurzeln von den Nägeln und Warzen, eine oder mehr, auf einem oder beiden der ersten beiden Finger der Hand – normalerweise der Rechten – vorgefunden.
- Unkeuschheit in der Sprache und eine Vorliebe für obszöne Geschichten verraten einen Zustand des Geistes, der nicht in der Jugend vorhanden ist, die nicht von diesem Laster abhängig ist.
K O N S U M A U F F Ä L L I G K E I T E N
- Ein wechselhafter Appetit charakterisiert teilweise Kinder, die nach diesem Laster süchtig sind. Bei Aufnahme dieser Praktik zeigen sie durchwegs eine unglaubliche Gier nach Essen und überfressen sich selbst auf die gefräßigste Art und Weise. Sobald sich dieses Laster festsetzt, verschlechtert sich die Verdauung und es mangelt manchmal fast an Appetit, und zu anderen Zeiten ist er fast unstillbar.
- Eine sehr beständige Eigenart von solchen Kindern ist ihre extreme Vorliebe für unnatürliche, verletzende und reizende Zutaten. Fast alle hängen außerordentlich an Salz, Pfeffer, Gewürzen, Zimt, Nelken, Essig, Senf, Mehrrettich und ähnlichen Zutaten und benutzen diese in den übermäßigsten Mengen. Ein Junge oder ein Mädchen, dass immerfort Nelken oder Zimt ist, oder dass in gewissen Mengen Salz ist ohne anderes Essen, gibt einen guten Anlass zur Verdächtigung.
- Das Essen von Lehm, Schieferstiften, Gips, Kreide oder andere unverdauliche Stoffe ist eine Praktik, nach der besonders Mädchen, die sich selbst missbrauchen, süchtig sind. Die Angewohnheit wird manchmal zu einem so erstaunlichem Ausmaß entwickelt, dass die Opfer sich fast mit den Lehmessern des Amazonas in der Befriedigung ihrer Neigung rivalisieren.
- Ein Ekel für einfaches Essen ist einer der Merkmale, welches ein Opfer von diesem Laster mit Sicherheit aufweist. Es scheint kein Essen ausstehen zu können, das nicht heiß und mit stimulierenden Gewürzen und anderen Zusatzstoffen zubereitet wurde, und es kann nicht dazu bewogen werden, es zu sich zu nehmen.
- Der Gebrauch von Tabak ist ein guter, mutmaßlicher Beweis, dass ein Junge auch von einer Praktik abhängig ist, die noch schmutziger ist. Ausnahmen von dieser Regel sind in der Tat sehr selten, wenn sie denn existieren, was wir irgendwie bezweifeln. Die gleichen Einflüsse, die einen Jungen zu dem Gebrauch von Tabak führen, würden ihn auch zur Selbstbefriedigung führen und jede Sünde würde dazu dienen, die andere zu übertreiben.
Wie zuvor schon bemerkt, sollte kein einzelnes von diesen obigen Anzeichen in irgendeinem Individuum als ein aussagekräftiger Beweis für die Angewohnheit betrachtet werden; sondern jedes von ihnen dürfte und sollte Verdacht und Wachsamkeit wecken. Wenn die Angewohnheit tatsächlich existiert, jedoch eine kurze Zeit verstreicht, bevor andere Anzeichen wahrgenommen werden und wenn mehrere in die gleiche Richtung zeigen, dann dürfte der Beweis nahezu, wenn nicht sogar ziemlich schlüssig erbracht sein. Aber beharrliches Beobachten wird es ermöglichen, die positiven Anzeichen früher oder später ausfindig zu machen und dann kann es länger keinen Zweifel mehr geben. Es ist natürlich wichtig, bei dem Individuum nicht den Verdacht zu erregen, dass es beobachtet wird, weil es dadurch so effektiv vorgewarnt wird, um dem Aufspüren möglicherweise zu trotzen.“[2]
Zu J. H. Kellogg
Bei beidem, als ein Arzt und Adventist, war Kellogg ein Verfechter von sexueller Abstinenz. Als ein Physiologe war sich Kellogg sehr wohl der zerstörenden Auswirkungen von sexuell übertragbaren Krankheiten wie z. B. Syphilis bewusst, die vor den 1910er Jahren als unheilbar galt. Kellogg widmete einen großen Teil seiner lehrenden und medizinischen Arbeit, um von der sexuellen Aktivität abzuhalten, auf Basis von beidem, dem wissenschaftlichen Verständnis seiner Zeit – wie in sexuell übertragbaren Krankheiten – und diesen, die von der Siebenten-Tags-Adventistischen Kirche gelehrt werden.
Kellogg war ein Anhänger der Lehren von Ellen G. White und Sylvester Graham. Graham, der die Erfindung der Graham Cracker inspirierte, vertrat die Ansicht, die Ernährung einfach zu halten, um sexueller Erregung vorzubeugen. Er warnte, dass viele Arten von sexueller Aktivität, „Exzesse“ eingeschlossen, derer Paare innerhalb der Ehe schuldig sein könnten, gegen die Natur sind und deshalb extrem ungesund sind. Er bezog sich auf die Warnungen von William Acton und drückte Unterstützung für die Arbeit seines Zeitgenossen Anthony Comstock aus.
Kellogg war ein besonders eifriger Vorkämpfer gegen Masturbation. Zu dieser Zeit war das eine weit verbreitete Sichtweise, besonders während des früheren Teils seiner Lebenszeit. Kellogg konnte aus vielen medizinischen Quellen schöpfen wie z. B. bei Dr. Adam Clarke, zu dem er schrieb, „weder die Plage, noch Krieg, noch Pocken, noch vergleichbare Krankheiten haben solche Ergebnisse hervorgebracht, die für die Menschheit so desaströs sind wie die schädliche Angewohnheit der Onanie“. Kellogg warnte eindringlich gegen die Angewohnheit in seinen eigenen Worten, und sprach von mit Masturbation in Verbindung stehenden Toden „Solch ein Opfer stirbt buchstäblich durch seine eigene Hand“. Er meinte, dass Masturbation nicht nur die physische und die mentale Gesundheit, sondern auch genauso die moralische zerstöre. Er glaubte, dass Masturbation das schlimmste Übel sei, das jemand begehen könnte, oft sprach er von Selbstmissbrauch.[3]