"Darum brecht niemals die Treue."
"Für den Propheten Maleachi sind eheliche Treue und Ehescheidung offenbar sehr wichtige Themen, woraus man schließen kann, dass es damit im Volk Israel nicht zum Besten bestellt war. Manche Männer ließen sich scheiden und nahmen sich jüngere Frauen, die aus den heidnischen Nachbarvölkern stammten. Damit brachen diese Männer den Bund der Ehe, den sie gemeinsam mit ihrer ersten Frau vor Gott geschlossen hatten. Und außerdem öffneten sie dem Götzendienst Tür und Tor, sofern die neue Ehefrau ihren Glauben an fremde Götter und Götzen mit in die Ehe brachte.
Wer ihr aber gram ist und sie verstößt, spricht der HERR, der Gott Israels, der bedeckt mit Frevel sein Kleid [sein Gewand], spricht der HERR Zebaoth. Darum so seht euch vor in eurem Geist und brecht nicht die Treue!
Unsere Gesellschaft ist inzwischen so versessen auf Sex, dass mir davon angst und bange werden kann. Dazu muss man sich nur einmal die Veröffentlichungen der letzten Jahrzehnte ansehen. In einer großen britischen Zeitung war zu lesen: „Die allgemeine Moral ist eine Wüste voller Trümmer gebrochener Überzeugungen.“ Und ein bedeutender Richter aus den USA sagte: „Die sexuelle Freizügigkeit mit häufigen Partnerwechseln ist für zu viele Studentinnen und Studenten an den Hochschulen unseres Landes ein wachsendes und gefährliches Übel geworden.“
Aber noch immer hören wir um uns herum laute Stimmen wie Marktschreier rufen. Sie werben für eine zum Kult hochstilisierte Sexualität und behaupten, dass sexuelle Freizügigkeit ein Zeichen einer toleranten und aufgeklärten Zeit sei. Fakt ist jedoch, dass das alles nichts Neues ist. Und außerdem führt dieser Lebensstil aus meiner Sicht nicht zu einem erfüllten Leben. Im Gegenteil, er ist ein Kennzeichen aller Zivilisationen, die im Laufe der Geschichte untergegangen sind: Ägypten, Babylon, das antike Griechenland und das antike Rom, um nur einige zu nennen. Viele große und edle Menschen sind daran zugrunde gegangen, dass sie Sexualität zum Kult gemacht haben. Das war schon immer Teil des Todeskampfes einer sterbenden Nation.
Und warum wird diesem Thema heute so unnormal viel Aufmerksamkeit geschenkt? Die Vertreter der sexuellen Freizügigkeit entschuldigen sich damit, dass man in der Vergangenheit durch zu strenge Moralvorstellungen das Thema Sexualität zum Tabu gemacht hat. Außerdem werden die Bibel und das Christentum oft fälschlich beschuldigt: Für sie sei Sexualität ein Tabu und in der Kirche könne man nur hinter vorgehaltener Hand darüber reden. Und wenn immer mehr Ehen scheitern und die Scheidungsraten in die Höhe gehen, dann heißt es, dass die Leute eben zu jung geheiratet haben. Immer wieder hört man: „Wenn sie doch nur freier erzogen worden wären, dann wäre es auch in der Ehe besser gelaufen.“
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es tatsächlich Christen mit sehr engen Moralvorstellungen gegeben hat. Ich denke zum Beispiel an die Puritaner in Amerika und bin zugleich froh, dass ich zu dieser Zeit noch nicht gelebt habe. Aber das Schlimme ist doch, dass die Generation heute auch keine bessere Lösung hat. Was die Bibel wirklich sagt, haben weder die einen noch die anderen in der Regel verstanden. Und wer hat sich die Sexualität ausgedacht? Die Filmemacher in Hollywood mögen denken, sie hätten das erfunden. Aber, liebe Hörer, es war Gott selbst, der die Sexualität erschaffen hat. Und er hat sie mit der Ehe geheiligt und gesegnet.
Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass der Westen heute fast jede Form von Zensur ablehnt. Davon betroffen ist auch die Darstellung von Sexualität in Zeitschriften, Magazinen und pornografischen Filmen. Besonders als junger Mensch bekommt man den Eindruck, als müsste man über jede Art von sexueller Freiheit detailliert Bescheid wissen. Das hat so sehr überhandgenommen, dass ein Vater kürzlich zu mir sagte: „Das Problem ist nicht, was ich meinen Sohn sage, sondern was er weiß und ich nicht.“ Und obwohl die sexuelle Freizügigkeit in der ganzen Gesellschaft angekommen ist, werden nach wie vor immer mehr Ehen geschieden.
Natürlich ist es für die Vorbereitung auf die Hochzeit wichtig, dass man über die Vorgänge im menschlichen Körper Bescheid weiß. Aber für ein glückliches Heim ist weit mehr nötig. Es ist unnormal, die Sexualität über alles zu stellen. Jemand sagte einmal ganz richtig: „Eines der größten Probleme heute ist, dass die Leute denken, Sex sei Liebe, Geld sei Intelligenz und die elektronischen Medien seien Botschafter der Zivilisation.“
Das Wort Gottes spricht das Thema Sexualität ganz mutig, direkt und offen an. Sexualität ist in der Bibel nichts Schmutziges. Sie ist kein Tabu und nicht nur bloße Theorie. Die Bibel sagt uns ganz einfach und direkt, was Gott darüber denkt. Dazu benutzt sie oft eine wunderschöne, poetische Sprache. Und deswegen widme ich mich diesem Thema auch gerade hier bei Maleachi so ausführlich. Gott legt den Leuten dar, dass die missbrauchte Sexualität ein Teil der Ursache war, warum sie ins Exil gehen mussten und warum sie verstreut wurden. Und ich denke, es ist an der Zeit, dass auch wir heute das hören. Meiner Meinung nach ist es überfällig, dass man in Predigten über dieses Thema spricht. Aber das muss in der richtigen Weise geschehen.
Am Anfang schuf Gott den Menschen als Mann und Frau. Gott hat die Frau zu dem Mann gebracht. Und ich möchte hinzufügen: Gott musste Adam nicht erst eine Geschichte von Vögeln oder Bienen erzählen. Gott segnete Adam und Eva und ihre Ehe wurde dadurch geistlich gefüllt, sie wurde heilig und rein. Und, liebe Hörerinnen und Hörer, die Ehe ist die einzige Beziehung zwischen Männern und Frauen, die Gott auf der Erde gesegnet hat. Er hat keiner anderen Beziehung seinen Segen versprochen. Gott sagt damit, dass er eine Ehe segnen wird, wenn sie nach seinem Willen geschlossen wird. Und nur dann kann es echtes Glück in der Ehe geben."
Ein Auszug aus Durch die Bibel: Maleachi 2,16 (Teil 2)