Sexualität außerhalb der Ehe?
Nach dem Verständnis in zumindest westlichen Gesellschaften war es auch für ihn etwas ganz Normales, sich seiner Sexualität früh zu öffnen und darin zu entwicklen. Wie viele ist er ohne das Verständnis aufgewachesen, das uns von alten Kulturen her überliefert ist. Für viele Jugendliche ist es etwas Erstrebenswertes möglichst früh Erfahrungen zu sammeln, nicht selten verbunden mit einem gewissen Leistungsdruck.
Etwa 20 Jahre sind seit seinem Teenageralter vergangen und er es vermutlich damals nicht für möglich gehalten, dass er einmal die Jugendlichen seiner Generation aus dieser Perspektive anschaut.
Er und seine Frau hatten vor ihrem Glaubensweg beide verschiedene Partner und aus diesen Erfahrungen vergleicht er die Sexualität als eine Art „Klebstoff“ der die Beziehung zusammenhält. Das Problem besteht nur darin und es ist das, was er aus seiner Erfahrung beobachtet hat, dass Trennungen oftmals mit emotionalen Schäden und Schmerzen verbunden sind. „Ich dachte, ich kann machen was ich will.“ Dass das für ihn individuell starke Probleme mit sich brachte und auch für die Partnerinnen und andere Beteiligte, konnte er in diesem Moment nicht erkennen. Ihm wurden über einen mehrere Jahre andauernden Prozess die Zusammenhänge aufgezeigt, was nicht ohne einen starken Kampf stattfand.
Sexualität ist von Gott geschaffen und wie alle von ihm geschaffenen Dinge ist sie sehr gut, wenn sie in dem Kontext gelebt wird, zu dem sie gedacht war.
Die erste Eheschließung wird in 1. Mose 2:24 erwähnt: „Darum verlässt ein Mann seinen Vater und seine Mutter und hängt seinem Weibe an, und sie werden ein Fleisch sein.“ Der Ausdruck „ein Fleisch zu werden“ kommt häufiger in der Bibel vor und beschreibt das was bei einer Vereinigung auf allen Ebenen des Menschen geschieht. „Oder wisst ihr nicht, dass, wer sich an eine Buhlerin hängt, ein Leib mit ihr ist? Es heißt ja: Die beiden werden ein Fleisch sein.“ 1. Kor.6:16. Paulus wusste von diesen Zusammenhängen und warnt aus diesem Grund vor der Unzucht. Der Mensch ist im Bild Gottes geschaffen und deren Verbindung repräsentiert sowohl die Beziehung zwischen Gott dem Vater und seinem Sohn, sowie seinem Sohn und seiner Schöpfung. Treue spielt hier eine wichtige Rolle.
Wir sollten bei der Parnterwahl primär nicht darauf schauen, ob wir durch ihn eine erfüllte Sexualität haben können. Viel wichtiger ist, ob der Partner ein gutes Standing im Glauben hat. Nach seiner Beobachtung zieht bei den allermeisten Beziehungen zwischen Gläubigen und Ungläubigen der Ungläubige Teil den anderen meist von seinen Werten weg. Eher selten ist es anders herum. Dennoch darf man nicht rein technisch an die Sache herangehen. Kultur, Bildung, Intelligenz, äußeres Erscheinungsbild oder Rangstellung sind auch Kriterien. Am wichtigsten ist, dass die Beziehung die gemeinsame Entwicklung unterstützt und man sich nicht gegenseitig durch das was man vom anderen will, nach und nach aussaugt. Ganz besonders trifft das natürlich auf das Glaubensleben zu.
Viele sagen heute: „Ich will doch nicht die Katze im Sack kaufen.“ Rückblickend ist es aber eher so, dass die Sexualität sich den wichtigeren Werten unterordnet und automatisch entwickelt. Je mehr Partner man vor der Beziehung hatte, die einem wirklich wichtig ist, desto größer ist die Gefahr, dass man ständig vergleicht und sich und den anderen dadurch unter Druck setzt.
Zudem denken viele, dass sie immer wieder die Sexualität ausleben müssen, um glücklich zu sein. Als Gott ihn geführt hat und ihm die Unterschiede seines Weges und dem, den er gegangen war, zeigte, vergingen mehrere Jahre. Jahre voller Erkenntnisse über sich selbst und den damit verbundenen Kämpfen. Aber auch eine Zeit, in der er gelernt hat, zufrieden und glücklich in seiner Beziehung mit Gott zu sein. Diese Zeit war wichtig zur Reinigung und um später ein guter Mann für seine Frau und Familie sein zu können. Der „Klebstoff“ ist darin dann der Ausdruck dieser Beziehung und auch Schutz, damit sie heilig gehalten werden kann.
Das Gegenteil von Unzucht ist Enthaltsamkeit. „Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. 1. Kor. 9:25. Diese Enthaltsamkeit bezieht sich auch auf die Zeit in der Ehe. Nur weil man verheiratet ist, bedeutet das nicht, dass man jetzt alles ausleben kann, was man vorher irgendwo gesehen oder man sonst so in seinem Kopf vorgehen hat.
Partner, die diese Erkenntnis gewinnen, sollten umkehren und ihr Leben entsprechend ausrichten. Das kann bedeuten, dass man die Sexualität erstmal bis zur Ehe einstellt und hinterfragt, ob diese Partnerschaft auch Gottes Wille für einen ist. Eine räumliche Trennung kann da angebracht sein.
Wenn wir nach Gottes Maßstab handeln, dann wird Gott allen anderen Mangel abschaffen.
So setzt eben deshalb alles Eifer daran und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung aber das standhafte Ausharren, im standhaftem Ausharren aber die Gottesfurcht, in der Gottesfurcht aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe.