Promiskuität Teil 1: War es der richtige Zeitpunkt?
In einer Episode aus der Reihe, in der die Biebers ihren Fans intime Einblicke in ihr Privatleben gewähren, wurde die Frage gestellt, ob es etwas gäbe, dass die beiden bereuen würden. "Wenn ich die Uhr noch mal zurückdrehen und dadurch einige schmerzhafte Erfahrungen vermeiden könnte, dann würde ich mich für die Ehe aufheben", antwortete Bieber schonungslos ehrlich. "Ich weiß, das klingt verrückt, aber Sex kann verwirrend sein." Darin stimmte auch seine Frau überein: "Es kann die Dinge komplizierter machen, wenn man mit jemandem körperlich wird." Justin Bieber und seine Frau waren vorher schon einmal zusammen, bevor sie dann vermutlich im September 2018 heirateten. Dazwischen hatte Justin auch andere Beziehungen, unter anderem mit der Sängerin Selena Gomez.[1]
Das erste Mal findet bei Jugendlichen in Deutschland durchschnittlich mit 17,2 Jahren statt.[2] Durch sinkende Hemmschwellen und die stärkere Verbreitung promisker Inhalte könnte man von einer geringeren Zahl ausgehen. Tatsächlich verlagert sich der Zeitpunkt anscheinend hin zu einem reiferen Alter. Was bewegt die Jugendlichen zu dieser Entwicklung? Neben positiven Aussagen kann man häufig auch Kommentare wie diese lesen:
„Also mein erstes Mal ist jetzt knapp vier Jahre und ich hatte zwar den richtigen Typen aber trotzdem wars nicht schön bereue ein bisschen das ich mir nicht mehr Zeit gelassen habe lag nicht an ihm er hat mich auch zu nichts gedrängt aber wie das halt so ist die Freundinnen hatten ja auch schon alle mal und man will ja schließlich mitreden können so nach dem Motto Hauptsache ich hab`s hinter mich gebracht.... naja kann man wohl nicht rückgängig machen“.[3]
„Ich habe genau das gleiche Problem. Mein erstes Mal möchte ich am liebsten rückgängig machen. damals glaubte ich das er der richtige war, aber er war es leider nicht.. hoffen wir mal das es nur besser werden kann ;)“[4]
Nicht erst seit kurzem ist man auf diese Differenzen aufmerksam geworden. Sehen wir uns einige interessante Statistiken an, die ein vielleicht nicht ganz so glänzendes Bild zeichnen, wie man vermuten möchte.
Unerfüllte Erwartungen
Laut einer Studie des International Communication Research aus dem Jahr 2000 wünschten sich 63% der befragten Jugendlichen, die Geschlechtsverkehr hatten, dass sie länger gewartet hätten. Mehr als die Hälfte der Jungen (55%) und die überwältigende Mehrheit der Mädchen (72%) sagten, dass sie sich wünschen, dass sie länger gewartet hätten, um Sex zu haben.[5] Eine in den USA gestartete Kampagne gegen Teenagerschwangerschaft fand ebenfalls heraus, dass fast zwei Drittel der Jugendlichen, die Geschlechtsverkehr hatten, sich wünschen, dass sie gewartet hätten.[6]
Im Jahr 1995 wurden 1.228 Privatschüler aus dem östlichen Teil der Vereinigten Staaten befragt. Es wünschten sich fast die Hälfte, dass sie länger gewartet hätten bevor sie Sex gehabt haben. Das traf besonders für die weiblichen und religiöseren Schüler zu.[7]
Gemäß der letzten großen Studie, die in Deutschland zu Jugendsexualität durchgeführt wurde, hatte die Hälfte der Mädchen/jungen Frauen das erste Mal als etwas Schönes empfunden. „Das sind deutlich weniger als von Seiten der männlichen Altersgenossen. Für mehr als ein Viertel der jungen Frauen war das Ereignis mit unangenehmen Gefühlen verknüpft. 13% - auch das sind mehr als in der Gegengruppe der jungen Männer – hatten ein schlechtes Gewissen. Der Anteil der Mädchen/ Frauen, für die das erste Mal nichts Besonderes darstellte, ist mit 20 Prozent ähnlich groß wie unter den Jungen/ Männern.“[8]
Frage: Wie haben Sie Ihren ersten Geschlechtsverkehr erlebt?; Basis: 14-25 Jährige mit heterosexueller GV-Erfahrung, Mehrfachnennungen möglich; in %[9]
Geschlechterspezifisch unterschiedliche Ansichten
Generell haben Jungen ihr erstes Mal früher als ihr geschlechtliches Pendant. Laut einem Bericht mit dem Titel „Jugendliche unter Druck“, stimmten 76% der Mädchen und 58% der Jungen damit überein, dass der häufigste Grund, warum Jugendliche beginnen, Sex zu haben, darin besteht, dass die Jungen es wollen. Der Bericht sagte auch, dass 81% der Mädchen, die Sex hatten, berichteten, dass sie sich wünschen, dass sie länger gewartet hätten bis sie älter gewesen wären. 60% der Jungen sagten, dass sie nicht reif genug gewesen sind.[10]
Eine Studie fand heraus, dass „84% der Mädchen im Alter von 16 Jahren und jünger lernen möchten, „nein“ zu sagen, ohne die Gefühle der anderen Person zu verletzen.“[11]
Bereits im Jahr 1994 befragte die ICR Survey Research Group mehr als 1.200 Jugendliche und Erwachsene, was sie über mehrere Profiathleten dachten, die öffentlich sagten, dass sie sich vor der Ehe von Sex enthielten und den Jugendlichen raten, das selbe zu tun. 72% der 12-17-jährigen und 78% der Erwachsenen sagten, dass sie der Botschaft für die Abstinenz zustimmten. Zudem stimmten 44% der unter 18-Jährigen damit überein, dass die heutigen Jugendlichen zu wenig darüber hörten, nein zu Sex zu sagen.[12]
Zeichnet sich ein neuer Trend ab?
Verglichen mit zurückliegenden Erhebungen zum Thema Jugendsexualität „sank bei den 14-jährigen Mädchen der Anteil derer, die bereits Sex hatten, deutlich von zwölf auf sieben Prozent. Bei den gleichaltrigen Jungen fiel er sogar von zehn auf vier Prozent. Bei den 17-jährigen Mädchen reduzierte sich der Anteil derjenigen mit Sex-Erfahrungen von 73 auf 66 Prozent, bei den Jungen dieser Altersgruppe blieb er mit 65 Prozent nahezu konstant. Das bedeutet, dass bis zu einem Alter von 17 Jahren mehr als ein Drittel der jungen Frauen und Männer noch keinen Geschlechtsverkehr hatten.“[13]
Auch in den USA konnte eine ähnliche Entwicklung festgestellt werden. Demnach scheinen immer mehr Teenager weniger Sex zu wollen. Laut dem „National Health Statistics Report“ hatten demnach 42 % der weiblichen Teenager und 44% der männlichen Teenager der befragten Testgruppe im Beobachtungszeitraum Zeitraum von 2011- 2015 mindestens einmal Geschlechtsverkehr. Das bedeutet jedoch im Umkehrschluss: Der Großteil der Jugendlichen der Stichprobe von 4.134 Teilnehmern in den Teenagerjahren hatte noch keinerlei sexuelle Erfahrung. Sie lassen sich immer mehr Zeit, mit dem Sex warten.[14]
Fazit
Die Wahl des richtigen Zeitpunktes ist eine individuelle Angelegenheit. Aufklärungsmaterial steht in unermesslichem Umfang zur Verfügung. Und dennoch: Die Umfrageergebnisse aus den unterschiedlichsten Bereichen und Zeiten zeichnen ein Bild, dass bei vielen Jugendlichen die Entscheidung rückblickend keine zufriedenstellenden Erfahrungen hervorgerufen hat. Was könnten die Gründe dafür sein? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, dass man auf die ersten sexuellen Erfahrungen auch nach vielen Jahren positiv zurückschauen kann? Sind diese definier- und überhaupt verallgemeinerbar? In anderen Beiträgen kannst du dazu Antworten finden, z. B. hier.
Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen von Anfang an als Mann und Weib geschaffen und gesagt hat: ›Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und die beiden werden ein Fleisch sein‹? Also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was somit Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.