Was hast du getan?
… wird der Übertreter gefragt. Würde ihn jemand fragen, wenn es keinen Anlass gäbe? Er tut zunächst so, als wisse er von nichts. Ihm wird auf die Sprünge geholfen, die Dinge klar benannt. Die Auswirkungen seines früheren Handelns vor Augen geführt; seine Taten fallen auf ihn zurück, in einer Weise, der er nicht gewachsen ist.
Spätestens jetzt sollte der Groschen fallen. Die Schuld ist erdrückend; so oder so, sein Ego ist massiv beschädigt. Er sollte so schnell wie möglich umkehren, seinen verbliebenen Rest Anstand zusammen nehmen und auf die Vergebung derer hoffen, denen er all das Leid zugefügt hat. Nur so könnten die Auswirkungen seines Handelns abgewendet werden; indem die Betroffenen freiwillig auf einen Ausgleich verzichten.
Doch zuvor ging es ihm auch schon nur um sich. Wenn jeder Rechtfertigungsversuch scheitert, dann liegt es eben an den anderen. Er klammert sich an seine alte Natur und ergreift die Flucht. Ständig in der Angst, dass er von jedem, den er antrifft, zur Rechenschaft gezogen werden könnte.[1]
Wie oft habe ich Texte wie diese gelesen, ohne zu erkennen, dass sie geschrieben wurden, um mir das Muster meiner eigenen Verfehlungen deutlich zu machen. Meine Vergangenheit dreht sich um den wohl sensibelsten Bereich des menschlichen Lebens, die Sexualität. Auf die unterschiedlichste Weise ist mir diese im Verlauf meines Lebens entglitten. Nicht nur zu meinem eigenen Schaden, sondern auch zu dem anderer bis hin zum Öffentlichen Ärgernis. Dinge, die an Peinlichkeit wohl kaum zu übertreffen sind, die zur Erheiterung wie auch zur Fassungslosigkeit führten, die finanziellen Schaden zum Nachteil anderer anrichteten. Dinge die Verletzungen und Enttäuschungen hervorriefen und damit Beziehungen zerstörten. Dinge, die auf mich zurückgefallen sind und auf mir lasten. Dinge, bei denen eine einfache Entschuldigung nicht mehr ausreicht, keiner einem noch glaubt. Ich durfte es erkennen bei der Suche, nach dem was richtig ist.
Ich hatte das Glück, dass jemand fragt: Was hast du getan? Und mir selbst bei der Antwort, dass ich von nichts wüsste, die Auswirkungen meines Tuns wiederspiegelt. Mich nicht im Dunst meiner eigenen Situation belässt. Mich nicht an den kargen Boden und die unsteten, flüchtigen Umstände gewöhnen lässt.
Ziel dieser Seite ist es einige der gewonnenen Erkenntnisse weiterzugeben. Dem Gewissen verpflichtet. Um anderen die Folgen des Einschlagens bestimmten Wege aufzuzeigen, als Warnung. Um den Nebel der sich darin Befindenden zu lichten. Und den Menschen in der Vergangenheit zu zeigen, dass ich mittlerweile anderer Meinung bin – evtl. Beziehungen zu heilen.
Was hast du getan?